Lärmmindernder Asphalt stellt hohe Ansprüche an die Ausführung

„Die Herstellung einer Deckschicht mit offenporigem Asphalt (OPA) ist besonders anspruchsvoll, da das Asphaltmischgut sehr sensibel ist und die vorhandene Geometrie den nahtlosen Einbau extrem erschwert. Der Einbau mit gestaffelt fahrenden Fertigern erfordert die vollständige Sperrung einer Richtungsfahrbahn. Daher standen wir bei der Sanierung der stark befahrenen BAB 40 unter enormem Zeitdruck. Darüber hinaus hatten wir es mit unterschiedlichen Straßenquerschnitten zu tun, sodass wir Fahrbahnbreiten von 8,5 bis 25 Metern abbilden mussten“, erklärt Projektleiter Kai Pusdrowski-Sales. Da erstmals ein neues Bindemittel eingesetzt wurde, wurde im Vorfeld ein Probefeld angelegt, um die Qualität des Asphalts zu prüfen. Ebenso wurden die Parameter für die Griffigkeitsverbesserung ermittelt und festgelegt.

Für sämtliche Arbeiten – darunter die Deckensanierung, das Entfernen und Wiederherstellen der Markierung, 1.400 Meter Fugenanschluss, das Freilegen des Fahrbahnrands sowie Rodungsarbeiten – stand ein Zeitfenster von exakt sieben Tagen zur Verfügung. Die Sanierung begann mit dem Fräsen von rund 95.000 Quadratmetern Asphaltdeckschicht bei einer maximalen Frästiefe von 5,5 Zentimeter. Anschließend wurde auf den Bauwerken im Streckenkörper eine Asphaltdeckschicht aus SMA 8 S hergestellt. Nachgelagert wurde eine offenporige Asphaltdeckschicht vom Typ PA 8 eingebaut und direkt im Anschluss mit Hochdruckwasserstrahlen bearbeitet. Dieses Verfahrens sorgte für eine sofortige Anrauung der Oberfläche und gewährleistete von Anfang an die notwendige Griffigkeit. Zusätzlich wurden die Fahrbahnübergänge vor und hinter den Brückenbauwerken mit Gussasphalt hergestellt.

Oberflächenbearbeitung mit Hochdruckwasserstrahlen

„Ohne das Hochdruckwasserstrahlen hätten auf der frisch fertiggestellten Strecke weiterhin Tempo 80 sowie eine Schleudergefahrwarnung gegolten, bis sich die erforderliche Anfangsgriffigkeit nach rund vier Wochen von selbst eingestellt hätte. Gerade auf Strecken mit offenporigen Belägen hat sich aber in den letzten Jahren vermehrt gezeigt, dass sich vor allem auf den Überholspuren diese nutzungsbedingte Griffigkeitsverbesserung eben nicht einstellt. Hier kann es teils bis zu einem Jahr dauern, bis die geforderten Grenzwerte erreicht werden. Diese Einschränkungen wollte man den Anwohnerinnen und Anwohnern in diesem stark frequentierten Ballungsraum vor allem nach der Vollsperrung nicht zumuten. Das Verfahren wurde beim Einbau von offenporigem Asphalt bundesweit erst einmal zuvor angewendet. Wir sind stolz, dass wir die Praxisreife erneut unter Beweis stellen konnten“, erklärt Projektleiter Kai Pusdrowski-Sales. 

Neben dem PORR Verkehrswegebau trugen auch die Schwesterfirmen PORR Gussasphalt, PORR Transport und Frästechnik sowie CMG Baulogistik Münster maßgeblich zum Projekterfolg bei. Dank flacher Hierarchien auf der Baustelle war zudem jederzeit eine schnelle und direkte Kommunikation mit dem Auftraggeber, der Autobahn GmbH des Bundes - NL Rheinland, gewährleistet. 

„Unser großer Vorteil liegt darin, dass wir das komplette Leistungspaket vom Rückbau bis zum Neubau aus einer Hand anbieten und mit eigenem Equipment umsetzen können. Wir haben alle Arbeiten nicht nur termingerecht, sondern in bester Qualität abgeschlossen und die Strecke präsentiert sich in einem hervorragenden Zustand“, so Pusdrowski-Sales abschließend.