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Sanierung

Hamburg
SchrĂ€gpfĂ€hle fĂŒr sanierte Kaimauer

Hamburg, Deutschland / 04.2022 - 07.2023

Die Speicherstadt in Hamburg ist ein beliebter Anziehungspunkt und seit 2015 ein UNESCO-Welterbe. Die Kaimauern mĂŒssen nun umfangreich saniert werden, um den historischen Lagerhauskomplex zu erhalten. 

Das Bild zeigt den Panton mit der Bohranlage; rechts ist die Hafenmauer zu sehen.

Facts & Figures


Unternehmen

Projektart

Sanierung

Bauzeit

04.2022 - 07.2023

Auftraggeber
Fr. Holst GmbH & Co. KG

RĂŒckerverankerung mit SchrĂ€gpfĂ€hlen fĂŒr UNESCO-Weltkulturerbe

Das in Teilen mehr als hundert Jahre alte Bauwerk weist an vielen Stellen Verformungen und Risse auf. Eine wesentliche Maßnahme im Rahmen der laufenden, denkmalgerechten Sanierung ist die RĂŒckverankerung der Kaimauern mit SchrĂ€gpfĂ€hlen. FĂŒr den 180 Meter langen Teilprojektabschnitt am Kehrwiederplatz stellte die Niederlassung Hannover im Auftrag der Fr. Holst GmbH 126 SchrĂ€gpfĂ€hlen mit 75 mm Durchmesser und LĂ€ngen bis 28 m her. Dass das Team bereits Erfahrung mit dem schwierigen Arbeiten vom Ponton und unter Tideeinfluss vorweisen konnte, war ein entscheidender Grund fĂŒr den Auftrag. „Große Erfahrung und Routine ja, AlltagsgeschĂ€ft nein,“ beschreibt Niederlassungsleiter Markus Wenke das Projekt. „Es ist jedes Mal etwas ganz Besonderes, zum Erhalt dieses einzigartigen Denkmals beizutragen.“

Vorgesetzte Spundwand zur ErtĂŒchtigung der alten Kaimauer

Die Ursachen fĂŒr die SchĂ€den an den Kaimauern sind vielfĂ€ltig. Ein vergrĂ¶ĂŸerter Tidenhub der Elbe fĂŒhrte in den letzten Jahrzehnten zu einem erhöhten Druck auf die Kaimauern. Hinzu kam eine Vertiefung der in Hamburg „Fleet“ genannten KanĂ€le. Auch im Abschnitt Kehrwiederplatz, der sich aus einer historischen Schwergewichtsmauer sowie diversen teilsanierten Querschnitten zusammensetzt, war es wiederholt zu Versackungen in der VerkehrsflĂ€che gekommen. Die Kaimauer wies Verformungen, Undichtigkeiten und weitere typische Alterserscheinungen auf. Das Sanierungskonzept sieht die Errichtung einer vorgesetzten Spundwand mit RĂŒckverankerung sowie einen massiven Stahlbetonholm mit einer Vormauerklinkerschale vor.

Wasserseitiges Arbeiten mit vielen Herausforderungen

Die Arbeiten vom Ponton wurden von den Gezeiten, eingeschrĂ€nkten PlatzverhĂ€ltnissen und strengen Vorschriften zu Arbeits- und Umweltschutz bestimmt. So musste das Team bei allen Arbeiten am Wasser Rettungswesten tragen. Die Schwimmplattform diente sowohl als ArbeitsflĂ€che und als LagerflĂ€che. Hier wurden auch Bohrgut und SpĂŒlwasser fĂŒr die fachgerechte Entsorgung zwischengelagert, denn es durften keinerlei Fremdstoffe in die Elbe gelangen. Ein großer Seilkran transportierte die bis zu 1,8 t schweren Tragglieder zur Bohrlochöffnung. Die Anker wurden im oberen Bereich mit Schutzrohren umgeben, um die HohlrĂ€ume hinter der alten Spundwand zu â€žĂŒberbrĂŒcken“. Die Schutzrohre werden anschließend mit Zementsuspension verfĂŒllt. Auch die spĂ€tere VerlĂ€ngerung des Traggliedes (zum Anschluss an die Gurtung der neuen Spundwand) erhĂ€lt ein Schutzrohr. Dieses soll den Pfahl wĂ€hrend der VerfĂŒllarbeiten (Einbringen von Sand zwischen neue und alte Spundwand) schĂŒtzen.

Was im BaugeschÀft letztlich zÀhlt, sind erfolgreich umgesetzte Projekte. Davon hat die PORR viele.