MĂŒnster
LVM 5 Kristall
MĂŒnster, Deutschland / 09.2018 - 12.2020
Der Neubau des GebĂ€udes LVM 5 in MĂŒnster war ein ganz besonderes Heimspiel. Der 63 m hohe BĂŒroturm auf dem Campus der LVM Versicherung ist das moderne Wahrzeichen der westfĂ€lischen Metropole und verlangte dem Baustellenteam Spitzenleistungen in puncto Genauigkeit und Termintreue ab. Insgesamt wurden 126.000 m3 Raum umbaut. Der Auftrag umfasste neben dem Rohbau fĂŒr 17 oberirdische Geschosse und die 3-geschossige Tiefgarage auch die Errichtung der Baugrube als rĂŒckverankerte Schlitzwand und die Bohrung bis zu 140 m Tiefe fĂŒr 51 ErdwĂ€rmesonden.
Facts & Figures
Unternehmen
PORR Hochbau West GmbH
Projektart
BĂŒrogebĂ€ude
Bauzeit
09.2018 - 12.2020
Rohbauarbeiten fĂŒr ein architektonisches Juwel
Ein glĂ€serner Bergkristall funkelt ĂŒber MĂŒnster
Seit 1967 hat die LVM Versicherung ihren Hauptsitz stĂ€ndig erweitert. Der Entwurf fĂŒr das GebĂ€ude auf dem Baufeld 5 stammt von HPP Architekten und Professor Duk-Kyu Ryang und beeindruckt mit seiner expressiven Formensprache. WĂ€hrend die Innenfassade einem rechteckigen Grundriss folgt, bestimmen Dreiecksformen die mehrfach geknickte AuĂenfassade. Den so entstandenen Facetten und spitz zulaufenden WĂ€nden verdankt der transparente Turm seinen Beinamen Kristall. An der höchsten Stelle neigt er sich bei einer Schieflage von 6 Grad dem BestandsgebĂ€ude rund 8 m entgegen, mit dem er auf 40 m Höhe ĂŒber eine glĂ€serne BrĂŒcke verbunden ist.
Auch die energetische Performance ist bemerkenswert. Dank Betonkernaktivierung, Doppelfassade mit Klimapufferzone, dreifach verglaster Innenfassade sowie einer Photovoltaikanlage ist das glÀserne Hochhaus ein PlusenergiegebÀude, ausgezeichnet mit dem DGNB Zertifikat in Gold.
Gepunktet mit Genauigkeit und Tempo
Der 4-geschossige Sockelbau ist eine Stahlbetonkonstruktion mit raumĂŒberspannenden Unter- und Ăberzugsdecken, und auch er bricht mit teilweise abgeschrĂ€gten WĂ€nden aus dem rechteckigen Raum aus. Tragende Elemente des Turms sind der aussteifende Sichtbeton-Treppenhauskern mit zwei AufzugsschĂ€chten und die vier leuchtend gelben AuĂenstĂŒtzen in Stahlverbundbauweise. Die betongefĂŒllten HohlprofilstĂŒtzen mit Vollkernprofil sind gelenkig aufeinander aufgebaut. Ăber 800 kg schwere Stahlverbindungsknaggen sind die Decken an den StĂŒtzen angeschlossen. Bei dieser Bauweise war eine Genauigkeit von nur einigen Millimetern gefordert. Trotz mannigfacher Herausforderungen benötigten die Baufachleute nur 2 Wochen Bauzeit pro Geschoss. So wurden jeweils rund 2 km Leitungen fĂŒr die Betonkernaktivierung und rund 200 m Elektrorohre verlegt sowie 50 Stahleinbauteile montiert.