Rüttelstopfverdichtung
Lexikon: Rüttelstopfverdichtung
Tiefenrüttelverfahren nach DIN EN 14 731
Die Rüttelstopfverdichtung gehört zu den Tiefenrüttelverfahren und ist ein Baugrundverbesserungsmaßnahme zur Erhöhung der Tragfähigkeit eines Baugrunds. Hierbei werden Säulen aus Kies oder Schotter hergestellt. Das Verfahren findet Anwendung bei überwiegend feinkörnigen und gemischtkörnigen Böden.
Wirtschaftlich und umweltfreundlich
Da der Einsatz von Tiefgründungen oder ein großflächiger Bodenaustausch bei sehr weichen oder wenig tragfähigen Schichten in den meisten Fällen aufwendig und kostenintensiv ist, können gezielte Maßnahmen zur Baugrundverbesserung eine wesentlich wirtschaftlichere Alternative darstellen. Die Ausführung von Rüttelstopfverdichtungen erfolgt schnell und wirtschaftlich.
Das Tiefenrüttelverfahren ist ein besonders nachhaltiges Verfahren, das ohne den Einsatz von Zement auskommt. Durch die Verwendung von natürlichen und vor Ort vorhandenen Materialien wie Kies und Schotter ist diese Baugrundverbesserung besonders umweltfreundlich.
Anwendungen
Das Tiefenrüttelverfahren ist eine kostengünstige Baugrundverbesserung und wird hauptsächlich zur Gründung von Bauwerken auf nicht ausreichend tragfähigem Boden genutzt. Dazu zählen:
- Wohn- und Geschäftshäuser
- Hotelgebäude
- Industriegebäude
- Büro- und Verwaltungsgebäude
- Einkaufszentren
Die Rüttelstopfverdichtung wird in feinkörnigen und gemischtkörnigen Böden verwendet. Hierbei werden Kies- oder Schottersäulen sukzessive in nicht oder nur schwierig zu verdichtende Böden erstellt (vorzugsweise gewaschener Kies in der Körnung 8/16 mm oder 8/32 mm).
Vorteile
Aufgrund der vielen Ausführungsvarianten sind für jede Baustellensituation und für jeden Baugrund optimale Lösungen möglich.
- Volle Bodenverdrängung
- Kein Zementverbrauch
- Sehr gute CO2-Bilanz
- Hohe Tagesleistung
- Anpassungsfähige Ausführung: Der Rüttler kann widerstandsabhängig in den Boden abgesenkt werden oder bei Bedarf auf eine festgesetzte Tiefe
- Bei sehr weichen Böden können die Säulen durch Suspensionszugabe vermörtelt werden
- Flexibles Raster der Säulen
- Erhöhung der Wasserdurchlässigkeit
- Sicherheit bei der Ausführung durch hohe Standards bei der Qualitätssicherung
Grundlagen
Qualitätssicherung
Eine hohe Ausführungsqualität stellen wir sicher durch:
- Individuell abgestimmte Verfahrensanweisungen
- Einhaltung der Anforderungen aus der Norm DIN EN 14 731
- Kontrolle über automatische Herstellprotokolle
- Digitale Überwachung und Auswertung der Herstellparameter
- Klare Prozesse über unser Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2015
Ausführungsvarianten
Abhängig von der gewünschten Funktionsweise, der Beschaffenheit des Bodens sowie der Lastabtragung wird zwischen drei Verfahren unterschieden.
Rütteldruckverdichtung
Das sogenannte Rütteldruckverfahren wird bei grobkörnigen Böden angewendet, welche in sich selbst verdichtet werden.
Rüttelstopfverdichtung
Das Rüttelstopfverfahren kommt in feinkörnigen und gemischt gekörnten Böden zum Einsatz. Hierbei werden Kies- oder Schottersäulen sukzessive in nicht oder nur schwierig zu verdichtenden Böden erstellt. Diese beiden Verfahren und deren Einsatzbereiche werden in dem nachfolgenden Körnungsdiagramm dargestellt.
Ortbetonrüttelsäulen
Die Ortbetonrüttelsäulen finden bei besonders hohen Lastabtragungen Berücksichtigung.