PORR Spezialtiefbau realisiert in Düsseldorf technisch anspruchsvolle Baugrube in Rheinnähe
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Auf dem rund 18.000 Quadratmeter großen Grundstück des ehemaligen Innenministeriums an der Haroldstraße 5 im Düsseldorfer Regierungsviertel entsteht ein Verwaltungszentrum für die Landesregierung Nordrhein-Westfalen. In direkter Nachbarschaft errichtet die NRW.BANK ihren neuen Hauptsitz. Nach dem Gewinn einer öffentlichen Ausschreibung des BLB NRW erhielt eine ARGE aus der Düsseldorfer Niederlassung des PORR Spezialtiefbau und Becker Sanierungstechnik den Auftrag für den Rückbau der Bestandsgebäude sowie die Herstellung einer 17.500 Quadratmeter großen, bis zu 19 Meter tiefen Baugrube.
Insgesamt wurden zwischen Sommer 2024 und Frühjahr 2025 rund 170.000 Kubikmeter umbauter Raum zurückgebaut. Die Bauzeit für den wasserdichten Baugrubenverbau ist mit eineinhalb Jahren veranschlagt. 140.000 Kubikmeter Bauschutt und Erdaushub müssen dabei abtransportiert werden.
Technisch anspruchsvoller Baugrubenverbau im städtischen Kontext
Das Spezialtiefbaupaket umfasst die Herstellung von 18.650 Quadratmetern Schlitzwänden. Diese werden bis zu 5-fach rückverankert und sind dabei 42 Meter tief bei einer Wandstärke von 1 Meter. Hinzu kommen Maßnahmen zur Grundwasserhaltung. Dabei wird der Wasserspiegel unter das Niveau der Baugrubensohle abgesenkt und das gefasste Grundwasser über eine aufgeständerte Reinigungsanlage in den Rhein geleitet.
Im Norden der Baugrube wird die bestehende Außenwand einer Tiefgarage als Baugrubenverbau genutzt. Dazu war geplant die bestehende Außenwand mit einer rückverankerten Ortbetonvorsatzschale zu verstärken. Mit Unterstützung der Porr Spezialtiefbau Planung erfolgte die Umsetzung eines Sondervorschlages, welche die Tiefgarage über eine rückverankerte Stahlrahmenkonstruktion sichert, was zu erheblichen Einsparungen von Ressourcen führt und auch finanzielle Vorteile beinhaltet. In der Tiefe wird unterhalb der Tiefgaragenaußenwand die Baugrube über einen Vereisungskörper abgedichtet. Die Bodenvereisung – ein hochmodernes und minimalinvasives Verfahren – verfestigt den Baugrund temporär durch künstliches Gefrieren des Porenwassers. Diese Methode reduziert Erschütterungen, schützt bestehende Gebäude und ermöglicht eine natürliche Rückbildung nach Abschluss der Bauarbeiten.
Ein markantes Merkmal der Baugrube ist der Höhenunterschied der Baugrubensohle von rund 7,2 Metern, der sich aus unterschiedlichen Gründungsniveaus der künftigen Gebäudeteile ergibt. Der Niveauversprung wird mit einer überschnittenen Bohrpfahlwand abgefangen, die die Baugrube in zwei Ebenen unterteilt und statisch sichert. Im tieferliegenden Bereich wird die bestehende Tiefgaragenwand zusätzlich unterfangen und mit einer tangierenden, rückverankerten Bohrpfahlwand verbaut.
Die Baugrubenwände werden zu allen Bauphasen vermessungstechnisch überwacht.